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4 Arten, wie sich COVID-19 auf das Verteilungszentrum ausgewirkt hat

COVID-19 hat neue Belastungen und Herausforderungen für das Verteilungszentrum erzeugt. Hier ist ein Überblick über vier große Änderungen für den Betrieb.


Schon vor COVID standen Verteilungszentren unter dem Druck, Innovationen und Verbesserungen zu realisieren. Der weltweite E-Commerce ist mit unerwartet hohem Tempo gewachsen – 14,9 Prozent von 2018 bis 2019. Investitionen in die Automatisierung waren unausgeglichen – 2019 hatten 49 % der Verteilungszentren hauptsächlich manuelle Kommissionier- und Verpackungsprozesse, während nur 23 % automatisierte Lösungen für das Verpacken umgesetzt hatten. Die Branche insgesamt war reif für Veränderungen.

COVID-19 machte deutlich, dass der Betrieb im Verteilungszentrum automatisiert und optimiert werden musste. Außer dem massiven Eingang von E-Commerce-Bestellungen und der Unterbrechung der weltweiten Lieferkette brachte COVID auch Herausforderungen für die Gesundheit und Sicherheit in den Arbeitsabläufen im Verteilungszentrum mit sich. Die Unternehmen stehen nun gefährlich nah am Abgrund. Reagieren sie richtig, kann das dabei helfen, diese Herausforderungen zu meistern und sich zu einem ernstzunehmenden Marktteilnehmer zu entwickeln; reagieren sie falsch, drohen sie in ein Loch zu fallen, aus dem sie nur schwer wieder herauskommen werden.

Um zu wissen, wie man reagieren muss, muss man umfassend verstehen, was diese neuen Hindernisse eigentlich sind und was sie wirklich bedeuten. Was waren die größten Auswirkungen von COVID-19 auf Verteilungszentren und wie können sie bewältigt werden?

 

1. Zunehmender E-Commerce-Verkehr

Als von staatlichen und lokalen Regierungsbeamten die Anordnungen, zu Hause zu bleiben, erlassen wurden, gingen zahlreiche Verbraucher dazu über, sowohl unentbehrliche (Lebensmittel und Körperpflegeprodukte) als auch entbehrliche (Pflanzen und Einrichtungsgegenstände) Artikel online zu kaufen. Und der Ansturm auf Artikel wie Toilettenpapier und Handdesinfektionsmittel, um sich damit einzudecken, führte dazu, dass die Vorräte schnell ausgingen.

In der Welt nach der Pandemie wird der E-Commerce voraussichtlich um weitere ​​​​​​​ 18 Prozent zulegen, so dass er 14,5 Prozent des gesamten Umsatzes im Einzelhandel in den USA ausmacht. International nahm das Online-Bestellvolumen allein im April 2020​​​​​​​ um 77 Prozent zu. Und darin ist der saisonale Anstieg der Ferienbestellungen noch gar nicht berücksichtigt.

Die Pandemie hat langfristige Veränderungen der Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher zur Folge, und über die Hälfte der Verbraucher gibt an, dass sie bereit sind, Lebensmittel dauerhaft online einzukaufen. Viele andere werden entbehrliche Artikel weiterhin online kaufen. Die Verteilungszentren werden herausfinden müssen, wie das ganze Jahr über mehr Pakete mit denselben – oder weniger – Ressourcen verarbeitet werden können, und müssen künftig noch besser gewappnet sein, um zusätzlich zu dem Auftragsanstieg in den Ferien große Mengen zu bewältigen.

 

2. Umgestaltung von Arbeitsbereich und Arbeitsabläufen des Verteilungszentrums

 

Während die Anordnungen, zu Hause zu bleiben, gelockert werden, müssen Verteilungszentren mit verschiedenen Anforderungen in Bezug auf die Einschränkung sozialer Kontakte fertig werden, die von Ländern und lokalen Regierungen vorgeschrieben werden. Die Verteilungszentren werden Änderungen am Layout der Arbeitsplätze vornehmen und möglicherweise die vorhandenen Arbeitsabläufe neu bewerten müssen, um sicherzustellen, dass sie mit diesen neuen Sicherheitsvorkehrungen in Einklang sind.

Dies kann bedeuten, die Arbeitsplätze weiter voneinander entfernt anzuordnen, um den empfohlenen Abstand zwischen den Arbeitskräften einzuhalten, Plexiglas-Schutzscheiben zwischen den Arbeitsplätzen zu installieren und dafür zu sorgen, dass sich die zum Verpacken benötigten Materialien in greifbarer Nähe befinden. Modulare Ausrüstung und integrierte Verpackungssysteme, die speziell für Fulfilment-Abläufe konfiguriert sind, können dabei helfen, die Bewegung der Verpacker zu minimieren, Materialien zum Verpacker zu schaffen sowie die Produktivität zu optimieren, und gleichzeitig die Einhaltung des Abstands zwischen den Mitarbeitern ermöglichen.

Aktualisierte Arbeitsabläufe werden jedoch eine gewisse zusätzliche Einarbeitung der Mitarbeiter erfordern. Einige Experten empfehlen Online-Lernen mit freier Zeiteinteilung oder die Nutzung von Apps, die helfen können, die Einarbeitung schnell und effizient durchzuführen. Dieser Ansatz bringt jedoch seine eigenen Herausforderungen mit sich. Eine davon ist schlicht und einfach Zeitmangel. In einer Befragung von Lern- und Entwicklungsfachleuten sagten 19 Prozent, dass die Mitarbeiter keine Zeit hätten, sich neu einzuarbeiten. Die Verteilungszentren sollten unbedingt Zeit und genügend Platz vorsehen, damit die Mitarbeiter Schulungsmodule sicher absolvieren können, um sich mit den neuen Verfahren und Abläufen, die sie im Rahmen ihrer aktualisierten Tätigkeitsanforderungen befolgen müssen, vollständig vertraut zu machen.

 

3. Weniger Personal vor Ort​​​​​​​

 

Neue Sicherheitsanforderungen haben bereits zu gestaffelten oder aufgeteilten Schichten in Verteilungszentren geführt, in denen die Mitarbeiter in Teams mit sehr wenig – wenn überhaupt – Überschneidung dazwischen eingeteilt werden. Darüber hinaus bedeutet weniger Personal vor Ort, dass die Mitarbeiter des Verteilungszentrums unter Umständen auf verschiedenen Positionen rotieren und übergreifend geschult werden müssen, um zusätzliche Aufgaben zu übernehmen.

Dies birgt dieselben Herausforderungen wie die Einarbeitung der Mitarbeiter in neue Verfahren sowie ein zusätzliches Problem, wenn praxisnahes Lernen erforderlich ist. Verteilungszentren müssen Schulungen so planen, dass die Abstandsregeln eingehalten werden und gleichzeitig den Mitarbeitern trotzdem die notwendigen Kenntnisse vermittelt werden, um ihre Aufgaben zu erweitern und neue Fähigkeiten und Verfahren zu lernen. Übergreifende Schulungen der Mitarbeiter werden wichtig sein, um Lücken aufgrund eines Mangels an verfügbaren Arbeitskräften, von Krankheit oder Stellenabbau zu schließen.

Während es mit weniger Personal vor Ort vielleicht einfacher ist, Abstand zu halten, ist es wichtig, die Arbeitsplätze so zu optimieren, dass die Mitarbeiter Bestellungen in möglichst kurzer Zeit verpacken können. Automatische Verpackungslösungen können ihnen dabei helfen, in weniger Zeit mehr zu leisten.​​​​​​​ Darüber hinaus kann die Effizienz auch durch eine Umgestaltung der Arbeitsplätze, damit notwendige Materialien immer in Reichweite sind, und den Einsatz von Überkopf-Liefersystemen maximiert werden, wenn weniger Arbeitskräfte vor Ort sind.

Überdies gibt es zwei weitere Faktoren, die dazu beitragen können, dass weniger Personal vor Ort ist. Einer ist die Folge von Arbeitslosenunterstützung und Zahlungen für Konjunkturimpulse auf das Einkommen der Arbeitnehmer, wodurch sie weniger geneigt sind, wieder an die Arbeit zu gehen.

Der andere Faktor sind gesundheitliche Bedenken im Zusammenhang mit COVID-19. Mitarbeiter mit Vorerkrankungen, die stärker gefährdet sind oder für Familienangehörige in einer Hochrisikokategorie sorgen, möchten vielleicht ungern wieder zur Arbeit gehen, weil sie fürchten, dass eine Ansteckung mit dem Virus für sie oder ihre Familie tödlich sein könnte.

 

4. Verstärkte Hygienemaßnahmen​​​​​​​

 

Zu guter Letzt muss das Verteilungszentrum im Rahmen der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen mehr Hygienemaßnahmen im Betriebsalltag umsetzen. Zwischen den Schichten muss eine Reinigung durchgeführt werden, bei der den Arbeitsplätzen, Handläufen, Schreibtischen, Geräten, Aufzügen und allem, das im Laufe eines Arbeitstages von den Mitarbeitern häufig berührt wird, besondere Aufmerksamkeit zu widmen ist. Zusätzlich sollten Verteilungszentren Toiletten, Pausenräume und andere Orte, an denen Mitarbeiter zusammentreffen können, häufig reinigen und berührungslose Gegenstände wie Wasserhähne, Papierhandtuchspender und Handdesinfektionsmittelspender installieren, um Oberflächen zu minimieren, an denen sich die Mitarbeiter mit einem Virus anstecken könnten.

Den Mitarbeitern muss mehr persönliche Schutzausrüstung (PSA) bereitgestellt werden, und Handdesinfektionsstationen und antiseptische Wischtücher sollten im Arbeitsbereich des Verteilungszentrums uneingeschränkt verfügbar sein. Die Verteilungszentren müssen neue Hygiene- und Desinfektionsprozesse einführen und durchsetzen.

Zudem müssen die Mitarbeiter in die neuen Verfahren und Abläufe für die Gesundheit und Sicherheit eingewiesen werden. Beispielsweise müssen die Mitarbeiter wissen, wie sie ihre Arbeitsplätze vor und nach einer Schicht desinfizieren, einschließlich der richtigen zu verwendenden Reinigungsmittel, welche Oberflächen abgewischt werden müssen und wie mit wiederverwendbaren Reinigungsprodukten wie Tüchern umzugehen ist.

Protokolle für die Wartung der Ausrüstung mit Unterstützung der technischen Serviceteams von autorisierten Lieferanten sind ebenfalls eine Überlegung wert, um sicherzustellen, dass Platz für Besucher für die Wartung vorgesehen ist.

 

Schaffung eines sichereren, gesünderen Arbeitsplatzes

 

Letztendlich wird das Verteilungszentrum nach der Pandemie ein sichererer, gesünderer Arbeitsplatz sein – und wenn das Ganze auf die richtige Weise angegangen wird, kann es auch noch effizienter werden. Die jetzt umgesetzten Vorkehrungen helfen dabei, die Mitarbeiter zu schützen. Übergreifende Schulungen der Mitarbeiter werden es erleichtern, hoch- oder herabzuskalieren, wenn Auftragsmengen schwanken, oder den Betrieb aufrecht zu erhalten, wenn Kollegen nicht zur Arbeit kommen können. Anstatt das Ganze als eine Belastung anzusehen, sollten diese Änderungen als Chance für Verteilungszentren betrachtet werden, um Verfahren und Abläufe zu überdenken und einen optimierten Betrieb zu schaffen, der zur Sicherung des künftigen Wachstums beitragen wird.

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