2018 wird die Antwort auf die einfache Frage „Was ist in diesem Paket?“ für Online-Käufer, die beim Nachhausekommen eine Sendung auf ihrer Türschwelle finden, mit Spannung erwartet. Da die Verbraucher eine breitere Palette von Produkten online bestellen als je zuvor, könnte diese Verpackung so gut wie alles enthalten, so dass das Unboxing zum geheimnisvollen Erlebnis wird.
Es überrascht nicht, dass Kleidung, Schuhe, Elektronik und Bücher 2018 weiterhin unter den wichtigsten E-Commerce Produktkategorien zu finden sind, dicht gefolgt von Lebensmitteln und verpackten Verbrauchsgütern wie Kosmetika, Toilettenartikeln und Reinigungsmitteln.
Daten von Nielsen Holdings und Rakuten Intelligence zeigen, dass die Online-Verkäufe von Verbrauchsgütern im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent gestiegen sind, verglichen mit einem bescheidenen Zuwachs von 2,6 Prozent bei den Gesamtverkäufen von Verbrauchsgütern. Konsumenten beginnen auch, online zunehmend mehr Geld für Verbrauchsgüter auszugeben: Der durchschnittliche Betrag, der pro Kunde für Verbrauchsgüter ausgegeben wurde, war um nur 0,1 Prozent gestiegen, online war jedoch ein Zuwachs von 16,6 Prozent zu verzeichnen.
Vieles davon ist auf die Millennials zurückzuführen, die ihre Zeit nicht damit verbringen wollen, zuverlässige und planbare Waren einzukaufen, wie etwa ihre bevorzugte Waschmittelmarke. Millennials sind auch loyaler gegenüber Marken – laut einer Studie von Accenture geben 67 Prozent von ihnen mehr für jene Marken aus, die sie mögen.
In einem Artikel von MediaPost wurde diese Einschätzung aufgegriffen:
„... Marken müssen eine tiefe, authentische und angemessene persönliche Erfahrung erzeugen, die ihre Produkte für den einzelnen Konsumenten individuell zugeschnitten – oder zumindest besonders relevant – erscheinen lässt. Je intensiver Verbraucher diese Art von Vertrautheit mit Marken erleben, desto eher werden sie diese auch bei anderen Interaktionen mit der Marke wahrnehmen".
Optimierung beim Versand
Als Reaktion auf die wachsende Online-Nachfrage beginnen einige Lebensmittel- und Hersteller von Verbrauchsgütern damit, Waren direkt an die Verbraucher zu versenden, anstatt das Dienstleistungsangebot Dritter zu nutzen. Diese Absender strukturieren ihre Lieferketten um, so dass sie nicht nur palettierte Produkte per LKW-Ladung an Verteilungszentren und Lebensmittelgeschäfte schicken, sondern jetzt auch Kanäle für Produkte schaffen, die per direktem Paketversand transportiert werden.
Dieser neue Ansatz stellt für 2019 eine Herausforderung und eine Chance für Hersteller dar:
- Die Herausforderung: Die meisten Unternehmen haben ihre Produktverpackungen für den kosteneffizienten Versand auf Paletten in LKW entworfen, aber sie müssen nun auch über Schutzverpackungen für den Paketversand nachdenken und darüber, wie sie einzigartige Erlebnisse schaffen können, die die Kundenbindung fördern.
- Die Chance:Unternehmen können Schutzverpackungen verwenden, um die Markentreue zu erhöhen und eine Verbindung mit dem Kunden einzugehen, indem ihr Logo, ihr Farbschema und ihre Marketingbotschaften in das Design integriert werden. Auf diese Weise können sie ihr Erlebnis beim Unboxing steuern und die Verbraucher direkt erreichen, anstatt dies den Händlern zu überlassen.
„Auf dem weiteren Weg werden führende Marken die Aufmerksamkeit der Käufer – viele von ihnen Millennials – auf sich ziehen, indem sie sich einen persönlichen Ansatz zunutze machen und die Messlatte für das Unboxing-Erlebnis höher legen“.
Die entscheidende Triebfeder zur Neugestaltung von Schutzverpackungen wird 2019 zweifellos das Programm Amazon Frustfreie Verpackung sein, das das Unternehmen vor einem Jahrzehnt eingeführt hat, um Abfall zu reduzieren, Versandkosten zu senken und Kunden mit leicht zu öffnenden, zu 100 Prozent recycelbarer Verpackung zu überzeugen. Als Teil des Programms hat Amazon vorgeschrieben, dass ab 1. August 2019 alle Artikel, die größer als 18 x 14 x 8 Zoll oder schwerer als 20 Pfund sind, entsprechend konzipiert und als „versandfertig“ zertifiziert werden müssen.
Neue Anforderungen von Amazon
Das bedeutet, dass für die Lieferung keine zusätzlichen Kartons oder Verpackungsmaterialien von Amazon benötigt werden. Das Unternehmen ermutigt die Anbieter, diese Standards frühzeitig zu erfüllen, indem es ihnen eine Gutschrift in Höhe von 1 USD pro versandfertigem Paket gewährt, das bis 31. Juli an ein Amazon-Fulfillment-Zentrum gesendet wird. Danach wird das Zuckerbrot zur Peitsche, denn Amazon verlangt von den Verkäufern zusätzlich 1,99 USD pro Verpackung, die nicht den Richtlinien zur Versandbereitschaft entspricht.
Die Gefahr dieser zusätzlichen Kosten wird viele Hersteller dazu veranlassen, 2019 den Direktversand an Verbraucher oder eine Neugestaltung ihrer Verpackung in Betracht zu ziehen. Für viele Anbieter bedeutet das neue Jahr eine neue Herangehensweise an den Versand und neue Möglichkeiten, die Verbraucher direkt zu erreichen, für sie daheim ein besonderes Erlebnis zu schaffen und so die Markentreue zu erhöhen.
To learn more about the unboxing experience and its effect on consumer emotions, read, “How Packaging influences online Sales.”